Einen Blick über den Tellerrand werfen, neue Erfahrungen sammeln und erleben, wie die Arbeitswelt in anderen Ländern aussieht – das alles ermöglicht die Stadt Fulda ihren Auszubildenden: Im Rahmen der dualen Ausbildung besteht die Möglichkeit, ein Praktikum im Ausland zu absolvieren. Die Ziele können ganz verschieden sein: Von Wien und Klagenfurt über Paris bis Bali oder Malta reichte schon die Palette, auch am Polarkreis in Finnland waren schon städtische Auszubildende zum Praktikum. Jetzt nutzte Lorena Hegmann die Chance zum Auslandspraktikum in Südtirol, wo die angehende Gärtnerin in den Gärten von Schloss Trauttmansdorff tätig war.
Lorena Hegmann nutzte die Chance, im Sommer 2025 an einem geförderten Auslandspraktikum des Programms Erasmus+ in Italien teilzunehmen. Einsatzort waren die wunderschönen Gärten von Schloss Trauttmansdorff in der Nähe von Meran. Dort durfte die 18-Jährige zwei Wochen lang bei der Pflege der aufwendig gestalteten Anlage mithelfen.
Das Gärtner-Team des Schlosses besteht aus 30 Kräften, welche die Praktikanten aus verschiedenen europäischen Ländern nett aufnahmen und rasch ins Team integrierten. „So konnte ich mich schnell einarbeiten“, erzählt Lorena Hegmann, die sich in ihrer Ausbildung bei der Stadt Fulda auf die Fachrichtung Zierpflanzenbau spezialisiert hat. Der historische Park in Trauttmannsdorf ist in mehrere Gebiete unterteilt, und jeder Beschäftigte hat seinen eigenen Bereich, den er in Stand hält und pflegt. „Da ich zu verschiedenen Kollegen zugeteilt wurde, konnte ich viele Teile der Gärten sehen und mitgestalten“, berichtet sie.
Da es auch in Südtirol im Sommer sehr heiß werden kann, begann der Arbeitstag der Gärtnerkolonnen schon um 5.30 Uhr. Die täglichen Aufgaben bestanden unter anderem aus Unkrautjäten, Rückschnitt, Nachpflanzungen, Gießen und Düngen, Anders als in Fulda haben die meisten Beete in Trauttmannsdorf jedoch Bewässerungsanlagen. Interessante Einblicke erhielt Lorena auch ins Thema Pflanzenschutz: Hier verzichten ihre Südtiroler Kollegen aufgrund gesetzlicher Vorgaben ganz auf chemische oder biologische Pflanzenschutzmittel und setzen stattdessen auf Pflanzenstärkungsmittel.
Die weitläufigen Gärten beherbergen nicht nur zahllose Pflanzen, sondern auch Tiere: Schafe, Ziegen, Alpakas und Papageien durfte Lorena mit dem Tierpfleger alle kennenlernen und füttern. Die Museumsräume des Schlosses bieten zudem echtes „Sissi“-Flair: Schließlich hat Kaiserin Elisabeth hier zweimal Urlaub gemacht und viele Erinnerungsstücke hinterlassen.
Lorena Hegmanns Fazit jedenfalls fällt rundum positiv aus: „Durch dieses Praktikum habe ich viele neue Pflanzen und eine ganz andere Arbeitsumgebung kennenlernen dürfen. Und auch wenn die andere Klimazone einem erst mal zu schaffen macht, hat es Spaß gemacht, in diesen tollen Gärten zu arbeiten und jeden Tag was Neues zu sehen.“